Bildung Kinder Gleichstellung
Angela Kolb

Am morgigen Donnerstag beginnt für mehr als 192.000 Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt das Schuljahr 2016/17. Mit dem neuen Schuljahr lernen wieder mehr Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in unserem Land.

„Wir brauchen eine qualitätvolle Unterrichtsversorgung für alle. In den letzten Monaten wurden 270 neue Lehrkräfte eingestellt – ein großer Schritt nach vorne, aber leider immer noch nicht ausreichend, um an allen Schulformen eine ausreichende Unterrichtsversorgung zu gewährleisten“, erklärt dazu die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen. „Um die im Koalitionsvertrag festgelegte Abdeckung von 103 Prozent zu erreichen, sind weitere Anstrengungen erforderlich.“

Erfreulich sei hingegen, dass es im neuen Schuljahr wieder mehr Gemeinschaftsschulen geben wird, unterstrich Kolb-Janssen. Derzeit sind 35 Schulen in Sekundarschulen umgewandelt oder befinden sich im Prozess. Bislang waren es 30 Schulen. An weiteren neun Schulen wird die Antragsstellung auf eine Gemeinschaftsschule und damit auf das längere gemeinsame Lernen für das Schuljahr 2017/18 vorbereitet. Die neue Schulform wurde 2013 unter SPD-Verantwortung eingeführt. Sie ermöglicht den Erwerb aller allgemeinbildenden Abschlüsse.

Kolb-Janssen: „Der Trend zur Gemeinschaftsschule hält weiterhin an. Das ist eine gute Nachricht, denn eine Trennung nach der Klassenstufe 4 erlaubt es nicht, alle Potentiale eines Kindes zu erkennen und zu entwickeln. Mit dem längeren gemeinsamen Lernen an den Gemeinschaftsschulen tragen wir dazu bei, dass Kinder Bildungschancen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft nutzen können.“

Auch beim Thema inklusive Bildung gebe es Fortschritte, unterstrich die SPD-Politikerin. In Sachsen-Anhalt lernen immer mehr Schülerinnen und Schüler (aktuell 5.100 von über 15.000) mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinbildenden Schulen – und nicht mehr an Förderschulen. Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Bedarf hat damit seinen bisher höchsten Stand erreicht: Die Inklusionsquote stieg auf 34,1 Prozent.

„Das ist ein gutes und ermutigendes Zeichen“, kommentierte Kolb-Janssen. „Inklusion bedeutet für uns ein gemeinsames Lernen aller Kinder in einem Bildungssystem, das sie so fördert, wie es ihren individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen entspricht – ohne sie zu stigmatisieren. Aber: Trotz dieser guten Entwicklung müssen wir weiter an den Strukturen arbeiten, um noch mehr Kindern inklusive Bildung zu ermöglichen.“