kleemann 300x300schmidt„Wir verstehen, dass die Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte eine notwendige Aufgabe ist, um den sich verändernden Bedürfnissen unserer Gesellschaft gerecht zu werden. Dieser Prozess darf aber nicht dazu führen, dass wir die Bedeutung historischer Namen und Erinnerungen ausblenden.“

Als Landesvorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt nehmen Juliane Kleemann und Andreas Schmidt zur Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Kindertagesstätte "Anne Frank" in Tangerhütte Stellung.

Der Name "Anne Frank" ist weit mehr als ein traditioneller Name. Er ist ein Vermächtnis, eine Lektion in Mut und Menschlichkeit, die gerade in der frühkindlichen Erziehung eine wichtige Rolle spielen kann. Er steht für den unermüdlichen Kampf gegen das Vergessen der Schrecken des Holocaust und ist ein mahnendes Beispiel für die Werte, die wir als Gesellschaft hochhalten müssen: Toleranz, Respekt und der  unerschütterliche Einsatz für die Menschenrechte.

In einer Zeit, in der wir mit Herausforderungen wie wachsendem Antisemitismus und Intoleranz konfrontiert sind, ist es wichtig, die Erinnerung an Anne Frank und ihre Geschichte wach zu halten. Es ist wichtig, dass wir die Erinnerungskultur in unsere tägliche Bildungsarbeit integrieren und unsere Kinder zu kritischen, empathischen und informierten Menschen zu erziehen.

Juliane Kleemann, Co.-Vorsitzende des SPD-Landesverbandes und zugleich religionspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion fügt hier an: „Aus diesem Grund sprechen wir uns klar für die Beibehaltung des Namens "Anne Frank" für die Kindertagesstätte in Tangerhütte aus. Wir sehen darin eine Chance, pädagogische Ansätze zu entwickeln, die die Geschichte von Anne Frank und die Lehren, die wir daraus ziehen können, in eine Welt des Entdeckens und Lernens einbetten. Auch der Bezug zu gerade dieser historischen Person kann für Weltoffenheit und Menschlichkeit stehen.“

Es ist möglich, die Erinnerung an die Gräueltaten der NS-Zeit angemessen in die Bildungsarbeit zu integrieren, ohne die Kindheit zu belasten. Kinder haben ein Recht auf Geschichte und auf die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, damit sie die Gegenwart verstehen und die Zukunft mitgestalten können. Das Anne-Frank-Zentrum in Berlin bietet hierfür eine hervorragende Ressource. Sie haben spezialisiertes Material und pädagogische Konzepte entwickelt, die darauf ausgerichtet sind, das Bewusstsein und Verständnis von Kindern für diese wichtige historische Periode zu wecken, ohne sie zu überfordern. Kindergerechte Bücher, die das Leben von Anne Frank erzählen und die in einer für das junge Alter angemessenen Sprache verfasst sind, können eine wertvolle Grundlage bilden, um die Geschichte greifbar und verständlich zu machen.

„Wir fordern daher alle Beteiligten auf, sorgfältig darüber nachzudenken, wie der Name Anne Frank und ihr Vermächtnis im Rahmen des neuen pädagogischen Konzepts weiterhin eine zentrale Rolle spielen können. Lassen Sie uns dafür sorgen, dass wir mit unserer Bildungsarbeit dazu beitragen, die Erinnerung an Anne Frank wach zu halten und dam it ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen“, so Andreas Schmidt abschließend.